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Das steckt hinter dem Kauf-nix-Tag

Kaufen, kaufen, kaufen! So wünschen sich viele Konzerne ihre Kunden. Daher locken sie mit vermeintlichen Schnäppchen, die zum Konsum anregen sollen. Ob eine neue Jacke, Unterhaltungselektronik oder Kosmetik, Sonderangebote laden zum Kauf ein. Besonders absurd wird dies am Hochfeiertag des Konsums, dem Black Friday. Dieser Tag hat seinen Ursprung in den USA und führt mittlerweile auch hierzulande zu einem Ansturm auf Geschäfte und Onlineshops, die sich gegenseitig mit Rabatten zu überbieten versuchen.

Dabei bleibt das Nachdenken oft auf der Strecke. Nur aufgrund der Preisnachlässe werden Gegenstände gekauft, die man „vielleicht später einmal“ brauchen könnte, die aber viel wahrscheinlicher in einer Kellerecke verstauben werden. Die Rabatte sorgen dafür, dass Verbraucher beispielsweise so viel Kleidung kaufen, dass diese kaum benutzt wird. In manchen Fällen sind die Vergünstigungen sogar nur vermeintlich, da die Verkäufer vorher die Preise anheben, um möglichst hohe Abzüge auf die Rabattschilder schreiben zu können.

Kauf-nix-Tag als Alternative zum Black Friday

Lieber einmal nachdenken und gar nichts kaufen ist daher das Motto des Kauf-nix-Tages. Dieser Tag geht ursprünglich auf den kanadischen Künstler Ted Dave zurück, der im Jahr 1992 die Verschwendung am Black Friday anprangerte. Bekannt wurde der Tag dann in Nordamerika durch die Werbe- und Medienagentur Adbusters Media Foundation. Der Gedanke dahinter ist einfach: Nichts kaufen. Und nichts heißt gar nichts, kein Kaffee to go, keine Kleidung, keine Lebensmittel. Stattdessen sollen die Teilnehmer am letzten Samstag im November (in den USA ist es der Freitag) über die Folgen nachdenken, die das Kaufen und der Konsum von Gütern haben.

Denn darüber machen sich gerade an den Shopping-Feiertagen nur wenige Gedanken. Ein gutes Beispiel dafür ist Kleidung. Nur wenig davon wird in Europa hergestellt, selbst vermeintliche Luxusmarken produzieren im Ausland. Die Kleidung wird also oft unter schlechten Bedingungen und bei schlechter Bezahlung in Ostasien hergestellt. Dabei kommt auch Kinderarbeit zum Einsatz, obwohl die Kleidungsindustrie dies gern bestreitet. Für die Herstellung werden Chemikalien genutzt, die das Wasser verpesten. Anschließend wird die Kleidung bis nach Europa geschifft – eine Reise, die aufgrund der Schweröltanker zu CO2-Emissionen führt.

Versteckte Kosten machen viel aus

Ganz ähnlich sieht es übrigens bei Lebensmitteln aus. Viele Lebensmittel werden im globalen Süden angebaut. Dafür werden enorme Mengen Wasser benötigt – und das, obwohl viele dieser Länder bereits mit Wasserknappheit zu kämpfen haben. Die Folgen sind Durst, Hunger und die Flucht vieler Einheimischer. Und für Unterhaltungselektronik werden seltene Erden benötigt, die in vielen Fällen unter unmenschlichen Bedingungen in totalitären Regimen abgebaut werden.

Die Frage, die man sich daher stellen sollte ist: Brauche ich das wirklich? In vielen Fällen sorgen vermeintliche Schnäppchen dafür, dass es Menschen in anderen Regionen der Erde schlechter geht. Und wenn die Einkäufe dann nicht einmal zum Einsatz kommen, sind dies auch verschwendete Ressourcen. Denn viele Rohstoffe sind nicht unbegrenzt verfügbar, liegen jedoch nach dem Kauf beispielsweise in Form von Elektronik ungenutzt in einer Ecke. Oder sie werden einmal ausgepackt und ausprobiert, um anschließend zu verstauben.

Über den eigenen Konsum nachdenken

Einige Gegenstände werden auch einfach als Gimmick konzipiert. Hier solltest du dich fragen, ob du dieses wirklich benötigst oder ob du dasselbe auch einfach mit einem anderen, bereits vorhandenen Gerät erledigen kannst. Auch bei Lebensmittelkäufen lohnt es sich, das eigene Kaufverhalten zu hinterfragen. Wie viele Lebensmittel musstest du etwa wegwerfen, weil sie nicht mehr gut waren? Musst du deswegen immer wieder deinen Kühlschrank leeren? Mit kleineren Einkäufen schonst du Ressourcen und gleichzeitig deinen Geldbeutel. Der Kauf-nix-Tag ist daher gleich aus mehreren Gründen sinnvoll, sodass es sich lohnt, daran teilzunehmen